Dienstag, 12. Juni 2007

warum noch nach Hause gehen?

im Uni Shop neben dem Chemiegebaüde gibts einfach alles: angefangen bei tausenden Sorten verschiedenster Getränke und Snacks (ausser Currywurstpommesmajo) über Schreibwaren, Unterhosen, Drogerieartikel, Lederwaren, Haribo, Nähzeug, Klamotten mit Unilogo und Aktentaschen bis zu Staubsaugern, Stereoanlagen, Camcordern und Fernsehern.
Vielleicht sollte ich mein teures Luxusappartment aufgeben und mich die nächsten zwei Jahre in meinem 5 Quadratzentimeter Arbeitsplatz zwischen dem zu niedrigen Schreibtisch und der riesigen Ultrazentrifuge hinter mir, die wie ich hörte noch nie jemand genutz hat und die deswegen mit Plastikplane abgedeckt ist, einkeilen und mich nur von den Gaben des Uni Convenience Shops ernähren.
Apropos Ernährung. Gestern abend habe ich mir mal was richtig deutsches zu Essen gemacht: Pizzatoast! (naja, nicht wirklich deutsch, aber europäisch und das ist für den Japaner eh das gleiche). Ich habe ja nur ein Minigasöfchen zum überbacken, das in der traditionell jap. Küche zum Braten von Fisch verwendet wird und in das keine ganze Pizza passen würde. Aber zwei Scheiben Toast passen prima hintereinander rein. Habe dann beim Vorbräunen derselbigen erstmal einen Großbrand erzeugt, weil ich das Gas doch ein wenig hoch gedreht hatte und dann zwei schwarze, brennende Toastlaternen aus dem Ofen gezogen habe. Mit etwas Feingefühl hat es dann aber funktioniert.
Also wieder etwas für die Liste "kompatibel mit dem deutschen Gaumen". Was übrigens nicht auf dieser Liste auftauchen wird, sind die unter Japanern sehr beliebten Snacks aus getrocknetem Tintenfisch. Die haben sie mir letztens bei der Party mitgebracht. Das Zeug erinnerte mich stark an Gunther von Hagens Körperwelten Plastinate. Zunächst schmecken diese fahl grau-braunen, faserigen Streifen getrockneten Fleisches nur salzig (Denk an die Elektrolyte, Herr Lehmann!), nach dreimaligem Kauen entwickelt sich aber ein Aroma, dass in etwa nach der abgestandenen Brühe eines sommerlichen Fischereihafens schmeckt (Denk an die Erfahrung, ein unter Druck stehendes N-Methylpyrrolidinfass zu öffnen, Herr Heckmann!).
So, muss jetzt mal auf die Stadtverwaltung um meine Alien Registration Card abzuholen, damit ich das finale Dokument der bürokratisch voneinander abhängigen Papiere beantragen kann: Meinen Videotheksausweis.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hmm, aufgrund abendlicher Vereinsamung spiele ich mit dem Gedanken mir auch nen Videotheksausweis machen zu lassen, um dann auch davon zu träumen, Gangster, Boxer oder Pirat zu werden. Leider hast du mir deine Karte ja nicht vermacht, aber wahrscheinlich verwerfe ich diesen Gedanken, hoffentlich, wieder, um meine Zeit sinnvoller zu nutzen mit z.B. alle Murakami Bücher zu lesen.