Sonntag, 9. März 2008

Geburtstagsparty auf Japanisch

Gestern abend waren wir bei Gucchi, einem unserer japanischen Freunde, auf der Geburtstagsparty.
Partys laufen hier im Allgemeinen etwas anders ab als in Deutschland. Da die meisten Japaner in sehr kleinen, vollgestopften Wohnungen in hellhörigen Häusern wohnen, finden Feiern meist in Kneipen statt. Der Gastgeber handelt dazu mit dem Wirt ein All-you-can-eat-and-drink Angebot für 2-3 Stunden aus, jeder Gast muss dann 3-4 Tausend Yen bezahlen (20-30 Euro) und alle langen kräftig zu. Eigentlich sehr angenehm für den Feiernden, keiner versaut ihm die Wohnung und es kostet ihn auch nicht viel Geld. Und da das hier immer so läuft, hat die Partygesellschaft auch kein Problem damit am Anfang oder am Ende der Feier die Geldbörse zu zücken. Auf der Geburtstagsparty von Akane, meiner Japanischlehrerin, war das Essen auch super, gestern abend war das kulinarische Angebot (für den Preis) eher etwas unverschämt und der Wirt hat sich eine goldene Nase verdient. Überraschenderweise sind nämlich doppelt soviele Leute gekommen wie von Gucchi erwartet. Mit 70 Leuten haben wir uns über einen Partyraum und 2 Karaokeseparees verteilt. Am Anfang bekam jeder Gast ein Namensschild und wurde bunt gemischt einem der Tische zugeordnet, eine gute Gelegenheit neue Leute kennenzulernen. Ich musste an meinem Tisch natürlich mal wieder beweisen, wie schnell und viel ein Deutscher Bier trinken kann. Da man sich ja in Japan nie selber sein Getränk eingießt, sondern sich immer gegenseitig mit flüssiger Nahrung versorgt, haben sich meine japanischen Tischkollegen sportlich darin gemessen der großen Langnase ständig nachzuschenken. Mir ist übel. Katze hat am Nachbartisch ebenfalls neue Freundschaften geschlossen und sich in Englisch-Japanisch Kauderwelsch prächtig unterhalten. Auch wenn ich die Japaner generell für sehr friedliebende Menschen halte, sind sich am Ende der Party zwei Hitzköpfe, einer davon in Anzug und Krawatte, mitten im Partyraum an die Gurgel gesprungen. Das war auch ein sehr interessantes interkulturelles Erlebnis... Den Rest des Abends haben wir dann noch mit ein paar Leuten im Irishpub begossen. Heute mittag steht schon wieder die nächste kleine Feier auf dem Programm: Zum Anlass von Katzes Geburtstag letzte Woche haben wir Opa Honigkuchenpferd mit seiner Frau und Kimura-san, Katzes Japanisch Lehrerin, zum Essen eingeladen. Und da jetzt meine Mithilfe bei der Zubereitung der deutschen Köstlichkeiten (Rinderrouladen mit Rotkohl und Kartoffeln) gefragt ist, muss ich mich jetzt mal vom Computer lösen und in die Küche verschwinden. Sayoonara.

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