Sonntag, 30. März 2008

Hanami-Party

Bei schönem Wetter waren wir gestern im Yoyogipark auf einer Hanami-Party. Hanami heisst wörtlich übersetzt "Blumenschauen" und wird jedes Frühjahr zur Kirschblüte gefeiert. Zu tausenden strömen Einheimische und Touristen in die Parks um sich unter den herrlich blühenden Kirschbäumen (Sakura) breit zu machen und den Frühlingsanfang zu begießen.
Die gestrige Party wurde mal wieder von Akane organisiert, die schon seit morgens um 9 mit Gucchi und ein paar anderen Leuten auf der Wiese einen schönen Platz unter den Kirschbäumen frei gehalten hatte und bei unserer Ankunft um halb 1 bereits das ein odere andere alkoholische Kaltgetränk genossen hatte...
Wir hatten uns zuvor ebenfalls im Supermarkt mit Getränken sowie reichlich Sushi, gebratenen Sobanudeln, Hähnchenkeulen und anderen Leckereien eingedeckt. Neben vielen Japanern, die wir schon auf diversen anderen Parties kennengelernt hatten, waren auch Yaska und Tuomas aus Finnland mit dabei, Eddy aus England sowie ein paar Franzosen, Schweizer, Australier und Amerikaner. Mal wieder eine sehr internationale Runde. Von den angeblich so vielen anderen Deutschen, die Akane uns zuvor angekündigt hatte, haben wir allerdings nicht viele gefunden. Ich glaube langsam, dass Akane die Unterscheidung zwischen Franzosen, Schweizern und Deutschen nicht so ganz auf die Reihe bekommt... Naja, auf ähnliche Weise werden im Westen ja auch oft die Asiaten in einen Topf geworfen, ob sie nun aus China, Korea, Malaysia oder Japan kommen.

Wir beide mit Eriko (links) und (Name vergessen) unter den Kirschbäumen.

Unsere Befürchtung, dass man sich vor lauter Leuten nicht mehr bewegen kann, hat sich im Yoyogipark glücklicherweise nicht bestätigt. Das scheint in anderen Parks zur Hochzeit des Hanamis aber schlimmer zu sein. Heute regnet es leider, aber vielleicht werden wir nachher mal in den Ueno Park laufen. Wenn wir es am heutigen Sonntag denn überhaupt nochmal schaffen werden einen Fuß vor die Tür zu setzen...

Sonntag, 23. März 2008

Sakura, Sakura!

Die ersten Kirschbäume stehen schon in voller Blüte!

Und die Menschen (und Tiere) genießen im Uenopark das Wochenende.

Donnerstag, 20. März 2008

Unsere tierischen Mitbewohner

Aus aktuellem Anlass eines außerirdischen Neuzuganges in unser trautes Heim wollen wir die Gelegenheit nutzen, einige unsere Mitbewohner vorzustellen:

Auf obigem Bild ist zu sehen, wer heute bei uns gelandet ist und sich schon schön auf dem Sofa breit gemacht hat. Wir konnten uns leider noch nicht abschließend auf einen Namen einigen. Meine spontane Idee "Rolf" gefällt der Katze nicht, "Midori-san" (jap.: Herr oder Frau Grün) klingt ihr zu weiblich und "Xeno" findet sie zu interstellar-rassistisch. Da mir langsam die Ideen ausgehen, bitte ich per Kommentar um Namensvorschläge.

Als nächstes wäre da der Feng-Shui Drache (nein, der hat keinen Namen, braucht er auch nicht), den wir hier in Tokyo in einem namhaften schwedischen Möbelhaus erstanden haben. Er wacht jetzt im Schlafzimmer über unsere Nachtruhe und vertreibt die bösen Geister. Das Kanji zu seiner Seite bedeutet übrigens "Hoffnung" und ist ein frühes Werk aus Katzes Feder.


Auf unserem Eßtisch wacht seit kurzem ein Frosch über unsere Plänzchen. Dazu haben sich ein paar Kollegen aus dem Origami-Zoo gesellt.

An heißen Tagen sorgt Kitty-chan für eine kühle Brise.
LANG LEBE DER KITSCH!

Montag, 10. März 2008

Sonntag, 9. März 2008

Geburtstagsparty auf Japanisch

Gestern abend waren wir bei Gucchi, einem unserer japanischen Freunde, auf der Geburtstagsparty.
Partys laufen hier im Allgemeinen etwas anders ab als in Deutschland. Da die meisten Japaner in sehr kleinen, vollgestopften Wohnungen in hellhörigen Häusern wohnen, finden Feiern meist in Kneipen statt. Der Gastgeber handelt dazu mit dem Wirt ein All-you-can-eat-and-drink Angebot für 2-3 Stunden aus, jeder Gast muss dann 3-4 Tausend Yen bezahlen (20-30 Euro) und alle langen kräftig zu. Eigentlich sehr angenehm für den Feiernden, keiner versaut ihm die Wohnung und es kostet ihn auch nicht viel Geld. Und da das hier immer so läuft, hat die Partygesellschaft auch kein Problem damit am Anfang oder am Ende der Feier die Geldbörse zu zücken. Auf der Geburtstagsparty von Akane, meiner Japanischlehrerin, war das Essen auch super, gestern abend war das kulinarische Angebot (für den Preis) eher etwas unverschämt und der Wirt hat sich eine goldene Nase verdient. Überraschenderweise sind nämlich doppelt soviele Leute gekommen wie von Gucchi erwartet. Mit 70 Leuten haben wir uns über einen Partyraum und 2 Karaokeseparees verteilt. Am Anfang bekam jeder Gast ein Namensschild und wurde bunt gemischt einem der Tische zugeordnet, eine gute Gelegenheit neue Leute kennenzulernen. Ich musste an meinem Tisch natürlich mal wieder beweisen, wie schnell und viel ein Deutscher Bier trinken kann. Da man sich ja in Japan nie selber sein Getränk eingießt, sondern sich immer gegenseitig mit flüssiger Nahrung versorgt, haben sich meine japanischen Tischkollegen sportlich darin gemessen der großen Langnase ständig nachzuschenken. Mir ist übel. Katze hat am Nachbartisch ebenfalls neue Freundschaften geschlossen und sich in Englisch-Japanisch Kauderwelsch prächtig unterhalten. Auch wenn ich die Japaner generell für sehr friedliebende Menschen halte, sind sich am Ende der Party zwei Hitzköpfe, einer davon in Anzug und Krawatte, mitten im Partyraum an die Gurgel gesprungen. Das war auch ein sehr interessantes interkulturelles Erlebnis... Den Rest des Abends haben wir dann noch mit ein paar Leuten im Irishpub begossen. Heute mittag steht schon wieder die nächste kleine Feier auf dem Programm: Zum Anlass von Katzes Geburtstag letzte Woche haben wir Opa Honigkuchenpferd mit seiner Frau und Kimura-san, Katzes Japanisch Lehrerin, zum Essen eingeladen. Und da jetzt meine Mithilfe bei der Zubereitung der deutschen Köstlichkeiten (Rinderrouladen mit Rotkohl und Kartoffeln) gefragt ist, muss ich mich jetzt mal vom Computer lösen und in die Küche verschwinden. Sayoonara.

Samstag, 8. März 2008

Warten bis die Katze sich für die Party hübsch gemacht hat...


... Stunden später...
... ok, ich hätte in der Zwischzeit schon 10 mal die Wäsche abhängen können...
... das Leben ist hart in einer Welt mit Tastaturen ohne Sonderzeichen...
... irgendwann muss man sich doch im Spiegel nicht mehr sehen können...
... ich hör schon wieder den Badezimmerschrank aufgehen...
... ja, jetzt auch noch die Handtasche umpacken...
... Haarspray die Zehnte...
... wie lange fährt man nach Shinjuku?
... ich glaub, ich bleib zuhause...
... Haarspray die Elfte...
... FERTICH!
... Schüss

Sonntag, 24. Februar 2008

Alaaf und Helau!

Danke Stefan!

das Paket ist angekommen......leider mit reichlich Verspätung!
da müssen wir wohl Karneval mitten in der Fastenzeit nachfeiern.

"Ach wär ich nur, ein einzges Mal, ein schmucker Prinz im Karneval..."

Samstag, 23. Februar 2008

Internationales Fest im Gemeindehaus

Ikebana - die hohe japanische Kunst des Blumenarrangements: Meine Versuche, die Blümchen einfach so in die Vase zu stecken, wie es mir grade eingefallen ist, haben dem Ikebanagroßmeister sichtlich Stress bereitet...

Katze im Kimono. Steht ihr sehr gut! Sie wurde von 3 Helferinnen gleichzeitig angezogen, was ca 15 Minuten gedauert hat.

Sonntag, 17. Februar 2008

Mal wieder ein paar Bilder...

Stadtkulisse im Hama Rikyuu Park nahe der Tokyobay:

Mittagessen bei Opa Honigkuchenpferd und seiner Frau:

Mangakult in Akihabara:

Björn und Christopher bei der Yakisobazubereitung auf dem Kochtisch in Shibuya:

Tanzvorstellung im Gemeindezentrum, Bunkyo-ku:

Ohne Worte:

Montag, 14. Januar 2008

Silvester und Neujahrsreise

Kurz nach Weihnachten kam Katzes Schwester nebst Gatten zu Besuch. Zum Feiern des Silvesterfestes haben wir uns in die gehmnisvolle Welt der Ninjas gewagt. In einem unterirdischen Erlebnisrestaurant wurden wir zunächst von einer Ninjaspionin in Empfang genommen, die uns durch labyrinthartige Gänge, Geheimtüren und über eine Zugbrücke in unser Separee gebracht hat. Dort wurde uns von Ninjakellnern dann ein fantastisches, mehrgängiges Menü serviert. Unten sieht man die Zubereitung des Sukiyaki, ein Gericht, bei dem man am Tisch Fleisch und Gemüse in einer süssen Sojasosse schmort. Originellerweise wurde das Flesich zunächst auf einer riesigen Wolke aus Zuckerwatte drapiert.


Am 2. Januar haben wir uns dann per Shinkansen auf große Reise begeben. Zuerst sind wir bis nach Hiroshima durchgerauscht, wo wir die Insel Miyajima samt berühmtem, roten Tor im Wasser besucht haben. Bei eisigen Temperaturen haben wir uns einige Tempel angeschaut und massig gegrillten Tintenfisch und mit süssem Bohnenmus gefüllte Waffeln verdrückt. Beim Essen wurden wir wie all die anderen tausenden Besucher an diesem Tag von zahlreichen, handzahmen Rehen durch die Strassen verfolgt.

Abends haben wir in Hirsoshima zunächst die einheimische Spezialität, Okunomiyaki, eine Art Pfannekuchen mit Gemüse und Meeresfrüchten, gegessen. Anschliessend waren wir noch in einer Kneipe, in der wir uns zum Nachtisch noch die verschiedensten Teile des Rindes, von Hirn über Pansen bis Rektum auf einem Kohletischgrill grillen konnten. Wir sind dann aber sicherheitshalber bei Filet und Schulter geblieben.
Am nächsten Tag haben wir den Gedenkpark des Atombombenabwurfs samt eindrucksvollem Museum besucht. Mittags ging die Reise dann weiter zum prächtigen Schloss von Himeji.

Abends sind wir dann in Sannomiya, einem Stadtteil von Kobe, angekommen. Nach etwas mühsamer Suche nach unserer gebuchten Herberge für die Nacht waren wir mit einer japanischen Wissenschaftlerin, die Katze über ihren ehemaligen Chef kennt, und ihrem Mann zum essen verabredet. Die beiden haben ein tolles Menü für uns ausgesucht, zum erstenmal konnten wir den berüchtigten Fugu-Kugelfisch probieren, und uns im Verlauf des Abends zu Sakekennern gemacht.

Nach dem Essen sind wir noch zu einem berühmten Tempel in Kobe gegangen, der aufgrund der immer noch andauernden Neujahrszeremonien noch abends spät geöffnet hatte. Dort haben wir "Omikuji", japanische Glückszettelchen, gezugen und uns von unserer japanischen Begleitung übersetzen lassen. Den Abend haben wir dann bei noch mehr Sake und Shochu in einer weiteren Kneipe ausklingen lassen.

Mit dem Saketrinken haben wir gleich am nächsten morgen weitergemacht, als wir eine lokale Sakebrauerei besichtigt haben. Anschliessend sind wir weiter nach Osaka gefahren, um uns das Aquarium mit einem der weltgrößten Tanks anzuschauen. Das Becken war so groß, das man manchmal sogar den riesigen, dort seine runden drehenden Walhai aus den Augen verloren hat. Leider waren mindestens soviele Besucher ausserhalb der Becken unterwegs wie Fische in den Aquarien.. Die letzte Nacht unserer Reise haben wir dann in Kurama in einem tollen Ryokan (trad. jap. Hotel) mit heisser Quelle (Onsen) verbracht. Nach unserer Ankunft wurde uns zunächst mal wieder ein reichhaltiges Abendessen auf unserem Zimmer serviert. Danach gings dann nach Geschlechtern getrennt im Adamskostüm zum Relaxen ins heisse Bad. Obwohl wir am nächsten Morgen alle total verschlafen haben, haben wir uns es nicht nehmen lassen, zum Abschluss nochmal ins heisse Dampfbad unter freiem Himmel und bei herrlicher Gebirgskulisse zu steigen. Folglich sind wir erst mittags abgereist und weiter zu unserer letzten Station, Kyoto, gezogen.

In Kyoto wollten wir natürlich dann noch in kürzester Zeit möglichst viele Tempel sehen, allerdings hatten wir nicht mit dem dort herrschenden absolutem Verkehrschaos gerechnet. Unglücklicherweise hatten wir uns nämlich dafür entschlossen einen Bus zu nehmen, und in dem standen wir dann auch erstmal lange und eng gepackt, bis wir den ersten Tempel zu Gesicht bekamen. Wir haben es dann doch noch bis zum Kiyomizudera Tempel geschafft, wo ausser uns mal wieder halb Japan damit beschäftigt war, Glückszettelchen zu ziehen.

Der Tempel ist auf einer gigantischen Holzterasse erbaut, scheint wohl besonders erdbebensicher zu sein.

Anschliessend wollten wir natürlich noch weitere Tempel und Schreine sehen, leider mussten wir aber feststellen, dass sie alle schon um halb fünf zu machen. Wenigstens hatten wir dann vor unserer Heimreise am gleichen Abend noch genügend Zeit um der Hauptbeschäftigung des reisenden Japaners nachzugehen: Souvenirs kaufen!