Kurz nach Weihnachten kam Katzes Schwester nebst Gatten zu Besuch. Zum Feiern des Silvesterfestes haben wir uns in die gehmnisvolle Welt der Ninjas gewagt. In einem unterirdischen Erlebnisrestaurant wurden wir zunächst von einer Ninjaspionin in Empfang genommen, die uns durch labyrinthartige Gänge, Geheimtüren und über eine Zugbrücke in unser Separee gebracht hat. Dort wurde uns von Ninjakellnern dann ein fantastisches, mehrgängiges Menü serviert. Unten sieht man die Zubereitung des Sukiyaki, ein Gericht, bei dem man am Tisch Fleisch und Gemüse in einer süssen Sojasosse schmort. Originellerweise wurde das Flesich zunächst auf einer riesigen Wolke aus Zuckerwatte drapiert.

Am 2. Januar haben wir uns dann per Shinkansen auf große Reise begeben. Zuerst sind wir bis nach Hiroshima durchgerauscht, wo wir die Insel Miyajima samt berühmtem, roten Tor im Wasser besucht haben. Bei eisigen Temperaturen haben wir uns einige Tempel angeschaut und massig gegrillten Tintenfisch und mit süssem Bohnenmus gefüllte Waffeln verdrückt. Beim Essen wurden wir wie all die anderen tausenden Besucher an diesem Tag von zahlreichen, handzahmen Rehen durch die Strassen verfolgt.

Abends haben wir in Hirsoshima zunächst die einheimische Spezialität, Okunomiyaki, eine Art Pfannekuchen mit Gemüse und Meeresfrüchten, gegessen. Anschliessend waren wir noch in einer Kneipe, in der wir uns zum Nachtisch noch die verschiedensten Teile des Rindes, von Hirn über Pansen bis Rektum auf einem Kohletischgrill grillen konnten. Wir sind dann aber sicherheitshalber bei Filet und Schulter geblieben.

Am nächsten Tag haben wir den Gedenkpark des Atombombenabwurfs samt eindrucksvollem Museum besucht. Mittags ging die Reise dann weiter zum prächtigen Schloss von Himeji.

Abends sind wir dann in Sannomiya, einem Stadtteil von Kobe, angekommen. Nach etwas mühsamer Suche nach unserer gebuchten Herberge für die Nacht waren wir mit einer japanischen Wissenschaftlerin, die Katze über ihren ehemaligen Chef kennt, und ihrem Mann zum essen verabredet. Die beiden haben ein tolles Menü für uns ausgesucht, zum erstenmal konnten wir den berüchtigten Fugu-Kugelfisch probieren, und uns im Verlauf des Abends zu Sakekennern gemacht.

Nach dem Essen sind wir noch zu einem berühmten Tempel in Kobe gegangen, der aufgrund der immer noch andauernden Neujahrszeremonien noch abends spät geöffnet hatte. Dort haben wir "Omikuji", japanische Glückszettelchen, gezugen und uns von unserer japanischen Begleitung übersetzen lassen. Den Abend haben wir dann bei noch mehr Sake und Shochu in einer weiteren Kneipe ausklingen lassen.

Mit dem Saketrinken haben wir gleich am nächsten morgen weitergemacht, als wir eine lokale Sakebrauerei besichtigt haben. Anschliessend sind wir weiter nach Osaka gefahren, um uns das Aquarium mit einem der weltgrößten Tanks anzuschauen. Das Becken war so groß, das man manchmal sogar den riesigen, dort seine runden drehenden Walhai aus den Augen verloren hat. Leider waren mindestens soviele Besucher ausserhalb der Becken unterwegs wie Fische in den Aquarien.. Die letzte Nacht unserer Reise haben wir dann in Kurama in einem tollen Ryokan (trad. jap. Hotel) mit heisser Quelle (Onsen) verbracht. Nach unserer Ankunft wurde uns zunächst mal wieder ein reichhaltiges Abendessen auf unserem Zimmer serviert. Danach gings dann nach Geschlechtern getrennt im Adamskostüm zum Relaxen ins heisse Bad. Obwohl wir am nächsten Morgen alle total verschlafen haben, haben wir uns es nicht nehmen lassen, zum Abschluss nochmal ins heisse Dampfbad unter freiem Himmel und bei herrlicher Gebirgskulisse zu steigen. Folglich sind wir erst mittags abgereist und weiter zu unserer letzten Station, Kyoto, gezogen.

In Kyoto wollten wir natürlich dann noch in kürzester Zeit möglichst viele Tempel sehen, allerdings hatten wir nicht mit dem dort herrschenden absolutem Verkehrschaos gerechnet. Unglücklicherweise hatten wir uns nämlich dafür entschlossen einen Bus zu nehmen, und in dem standen wir dann auch erstmal lange und eng gepackt, bis wir den ersten Tempel zu Gesicht bekamen. Wir haben es dann doch noch bis zum Kiyomizudera Tempel geschafft, wo ausser uns mal wieder halb Japan damit beschäftigt war, Glückszettelchen zu ziehen.

Der Tempel ist auf einer gigantischen Holzterasse erbaut, scheint wohl besonders erdbebensicher zu sein.

Anschliessend wollten wir natürlich noch weitere Tempel und Schreine sehen, leider mussten wir aber feststellen, dass sie alle schon um halb fünf zu machen. Wenigstens hatten wir dann vor unserer Heimreise am gleichen Abend noch genügend Zeit um der Hauptbeschäftigung des reisenden Japaners nachzugehen: Souvenirs kaufen!