Anschliessend haben wir uns mit unserem japanischen Freund Guchi in Roppongi in einem Irishpub getroffen. Da grade die Übertragung des Spiels Manchester gegen Arsenal lief, war dort dementsprechend viel los und Guchi stellte dort selbst als Japaner eine Minderheit dar. Als es uns zu Englisch wurde, sind wir nach Shibuya weitergezogen, wo Guchi mit ein paar weiteren Japanern verabredet war. Diese wiederum wollten sich von wieder einem anderen Kumpel in einen Club führen lassen, in dem ein Freund an diesem Abend als DJ auftreten sollte. Nach einer wirren Schnitzeljagd durch Shibuya haben wir dann auch diesen besagten Kumpel gefunden. Er sah aus wie Garth aus Wayne`s World (nur mit schwarzen Haaren). Als er uns im Schlepptau seiner japanischen Freunde entdeckt hatte machte er einen so perplexen Gesichtsausdruck, dass er wahrscheinlich nicht gedacht hat "WEN schleppen die den da an?" sondern "WAS schleppen die denn da an?"..
Nachdem wir ihn aber davon überzeugt hatten, dass wir zwar von weit weg kommen, aber keine Ausserirdischen sind, haben wir uns zusammen auf die Suche nach dem Club gemacht und ihn irgendwann auch endlich gefunden. Der Laden war im zweiten Stock eines Wohnhauses, sollte wohl mal ein Appartement werden und war wahrscheinlich der kleinste Club Tokyos. Dafür aber rappelvoll, sehr gemütlich und die Musik hat uns auch gefallen. Als ich großes, kopfhaardefizientes Ungetüm reinkam, wurde ich zunächst mal wieder von allen angestarrt . Katze kann ja aufgrund ihrer genetischen Ausstattung unter Japanern immer auf Tarnmodus schalten (solange sie nicht den Mund aufmacht), ich sollte mir aber mal ne passende Verkleidung zulegen (schwarze Perücke, dunkle Kontaktlinsen, Bauchweggürtel). Es war ein super lustiger Abend, wir haben ne Menge neuer Leute kennengelernt und als wir uns in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg gemacht haben, wurden wir vom ganzen Laden verabschiedet.
Nach viel zu kurzem Schlaf haben wir Sonntag Mittag zusammen mit einer Arbeitskollegin von Katze in Wako-shi ein klassisches Konzert besucht. Dafür, dass es die Veranstaltung eines Amateurorchesters war, war es sehr beeindruckend. Die Japaner machen halt keine halben Sachen sondern sind Perfektionisten, selbst wenn es um die Ausübung ihrer Hobbys geht!
Da sollte ich mir übrigens mal ein Beispiel dran nehmen, und mich in den nächsten Wochen nochmal so richtig hinter meine Japanischbücher klemmen. Anfang Dezember habe ich mich nämlich etwas überambitioniert für eine Prüfung auf fortgeschrittenem Niveau eingeschrieben, allerdings hinke ich in meinem bis dahin noch zu paukenden Stoff inzwischen ganz schön hinterher. Gestern habe ich mit Akane, meiner Lehrerin, mal einen Probetest bearbeitet. Uiuiuiui, da hab ich ganz schön alt ausgesehen... Also, jetzt Ärmel hoch krempeln, Zähne zusammen beissen und : "Gambarimasu, Gambarimasu!"
1 Kommentar:
Tach Guido!
Ich bin grad durch Japan unterwegs und werde am 14. november in tokyo einschlagen. Vllt. hast du ja Zeit und lust die stadt unsicher zu machen. Kannst mir je ne nachricht auf meinem Blog hinterlassen oder ne email schreiben oder mich anrufen: 09066066462
Waer sicher witzig!
Bis dann und viele gruesse aus Sapporo vom Fahrradhehlerkollegen aus Kyoto,
Flo
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