Sonntag, 1. Juli 2007

Sieg für die Gerechtigkeit!

Meine erneute Vorladung aufs Polizeipräsidium am Sonntag endete mit einem triumphalen Sieg für die Gerechtigkeit und die Gute Sache an sich! Nach erneuter Diskussion, diesesmal in einem kahlen Verhörzimmer, zu der ich glücklicherweise Dank der Informationen der zahlreichen Vorbesitzer des Damenrades den entscheidenden Namen liefern konnte, unter dem das Rad im Polizeicomputer gespeichert ist, wurde entschieden, mir das Rad zurückzugeben. Zunächst wurde mir aber nur ein Teil des Rades überreicht, und man liess mich weitere 10 Minuten alleine damit im Verhörzimmer warten (Zeit genug, ein Foto zu schiessen):


Anschliessend wurde mir dann der Rest des Rades übergeben. Ich bat natürlich darum, es direkt auf meinen Namen anzumelden, aber der Polizist meinte, dass müsse ich in einem Fahrradladen machen lassen. Mir auch Recht, dachte ich mir, doch nach kurzem Zögern meinte er dann noch, dass ich dafür aber die Anmeldebescheinigung des Vorbesitzers haben müsste! Nachdem ich ihm klar gemacht habe, dass ich die natürlich nicht hätte (sonst hätte es ja das ganze Theater nicht gegeben!) hat er mir handschriftlich einen Wisch ausgestellt, den ich ab jetzt immer bei mir tragen soll und den ich vorzeigen soll, wenn ich demnächst an einem anderen Polizeihäuschen angehalten werde. Vielleicht sollte ich mir von meinen Kollegen mal übersetzen lassen, was da wirklich drauf steht...

MEINS!

Bin übrigens vorgestern abend wieder mit dem Auto nach Hause gefahren worden. Diesmal aber mit dem Taxi. Ich war mit ein paar Deutschen in Shimokitazawa unterwegs, eine super verrückte Gegend mit ganz vielen Kneipen und nur Bekloppten auf der Straße. Gegen 12 haben sich alle auf den Heimweg gemacht, da die U-Bahnen im Provinznest Tokyo ja nicht so lange fahren und es auch keine Nachbusse o.ä. gibt.
Ich musste in Shibuya umsteigen, war aber so fasziniert vom wilden Treiben tausender junger Leute am Bahnhof von Shibuya, dass ich mich da noch ein bisschen umgesehen habe. Ausserdem wollte ich mir die Hachiko Statue ansehen (http://en.wikipedia.org/wiki/Hachik%C5%8D) und mich eine Weile von den unzähligen Leuchtreklamen und Riesendisplays, die dort um einen herum hoch in den Himmel ragen, bescheinen lassen.
Schleunigst musste ich dann aber wieder unter der Erde verschwinden und habe grade noch die letzte U-Bahn bekommen.

Leider in die falsche Richtung. Als die Bahn los fuhr, hätte mir eigentlich direkt klar sein sollen, dass mich die eingeschlagene Richtung nicht nach Hause bringen würde, aber insgeheim habe ich gehofft, dass der nette U-Bahnfahrer mich schon nicht in die Pampa befördern würde. Habe dann in leichter Panik wild auf meinem Superhandy rumgetippt, um mir den U-Bahnplan anzusehen und die Fahrtroute nach Hause berechnen zu lassen. Während dessen hat die Bahn noch ein paar weitere Haltestellen passiert. Als ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, mich von meinem Handy abzuwenden und einen der zahlreichen Japaner auf dem Heimweg zu fragen, wo diese Bahn denn hinfahren würde, kam ich zu der dringenden Erkenntnis: SOFORT AUSSTEIGEN. Notgedrungen, habe ich mir dann ein Taxi gegönnt und eine 45-minütige, nächtliche Stadtrundfahrt quer durch Tokyo gegönnt, deren Preis ich möglichst schnell aus meinem Gedächtnis löschen möchte...

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